Schwangerschafts-Ödeme: Was tun bei Wasser in den Beinen?
Mit fortschreitender Schwangerschaft leiden etwa zwei Drittel aller Frauen an sogenannten Schwangerschaftsödemen. Diese Wasseransammlungen im Bindegewebe treten vor allem an Beinen und Füßen, Händen und Handgelenken sowie im Gesicht auf. Sie sind eine Folge der gesteigerten Östrogenbildung des Körpers, die zu einer Strukturveränderung des Bindegewebes und dadurch zu vermehrter Wassereinlagerung führt.
Außerdem steigt gegen Ende der Schwangerschaft oft der Blutdruck, was diese Wassereinlagerungen ebenfalls begünstigt, besonders bei Schwangeren, die täglich längere Zeit stehen oder sitzen müssen.
Hier einige Tipps, wie du diese unangenehmen Nebenerscheinungen der Schwangerschaft mildern kannst:
Ganz wichtig: gesunde Ernährung!
Lange Zeit waren Ernährungsexperten der Meinung, das bei Ödemen ein Verzicht auf Salz unbedingt erforderlich ist. Das wird heute nicht mehr so gesehen, im Gegenteil: eine ausreichende Salzzufuhr verbessert den Blutfluss in den Venen, ebenso wie eine reichliche Flüssigkeitszufuhr.
Deshalb ist viel trinken (mindestens zwei Liter täglich) besonders wichtig, am besten Wasser, Früchte- oder Kräutertee sowie Fruchtschorlen.
Als Grundregel gilt außerdem: viel Obst und Gemüse, wenig Fett.
Bewegung tut gut!
Wenn du beruflich viel stehen oder sitzen musst, solltest du versuchen, dich in regelmäßigen Abständen zu bewegen. Grundsätzlich ist Bewegung immer gut.
Spazieren gehen oder Walking helfen, den Kreislauf anzuregen und damit die Einlagerung von Wasser im Gewebe zu vermeiden. Auch Schwimmen oder Wassergymnastik tun bei schweren Beinen besonders gut: im Wasser spürst du dein Gewicht nicht und Bewegung fällt leichter.
Was kannst du noch tun?
Mit beginnender Schwangerschaft solltest du Ringe an den Fingern abnehmen, denn wenn es zu Ödemen an den Händen kommt, sitzen diese fest und hindern Blut und Gewebeflüssigkeit am abfließen. Der Arzt würde die Ringe dann aufschneiden, um sie zu entfernen.
Empfehlenswert sind auch warm-kalte Wechselduschen an Armen und Beinen oder Wassertreten. Das stärkt die Venen und beugt außerdem Krampfadern in den Beinen vor.
Treten die Wassereinlagerungen an den Beinen verstärkt auf und es kommt außerdem zur Bildung von Krampfadern, solltest du zumindest zeitweise (bei langem Sitzen) Stützstrümpfe tragen, um das Bindegewebe in den Beinen zu entlasten. Auch ganz wichtig: öfter mal die Beine hoch legen!
Keinesfalls solltest du entwässernde Tabletten nehmen, ohne Rücksprache mit deinem Arzt zu halten. Das könnte deinem Baby schaden.
Übrigens, nach der Geburt deines Babys verschwinden die Wassereinlagerungen wieder. Du merkst es am starken Schwitzen in der ersten Zeit nach der Entbindung. Dann verliert der Körper täglich mehrere Liter Flüssigkeit und du kannst schweren Beinen und Stützstrümpfen adieu sagen.
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