Über dem Termin – Wenn dein Baby auf sich warten lässt
Sehnlichst erwartest du seit 40 langen Wochen die Ankunft deines geliebten Nachwuchses. Stets schwebt dir der eine Tag vor Augen, an dem der erste Schrei deines Sonnenscheins dein Leben für immer verändern wird. Doch bedenke, nur rund fünf Prozent aller Babys erblicken am errechneten Geburtstermin das Licht der Welt. Eine Entbindung zwei Wochen vor, bis zwei Wochen danach gilt als termingerecht.
Gemütszustand
Die letzten Wochen und Tage spürst du häufig ein Zwicken hier, ein Stechen dort, Senk- und Übungswehen stellen sich ein. Vermeintlich könnte es jeden Moment losgehen. Der Stichtag rückt näher, kommt und geht und… nichts, aber absolut gar nichts passiert. Du verspürst nicht die geringsten Geburtsanzeichen, nicht die harmloseste Wehe lässt dich verschnaufen. Einzig deine Ungeduld, Nervosität und verstärkter Harndrang halten dich nachts wach.
Die Tage ziehen sich in die Länge. Du traust dich keine ausgedehnten Spaziergänge oder Ausflüge mehr zu unternehmen, damit du dich nicht allzu weit von deiner ausgewählten Geburtsklinik entfernen musst. Ständig spukt dir die hollywood-reife Vorstellung im Kopf herum, wie dir im Supermarkt in der Warteschlange vor der Kassa die Fruchtblase platzt.
Zahllose SMS und Anrufe von Freunden und Verwandten, ganz nach dem Motto „Ist das Baby nun endlich da?“ schlagen dir zusätzlich auf dein ohnehin frustriertes Gemüt. Beim nächsten Kind wirst du deiner Familie sicherlich ein Datum zwei Wochen NACH dem errechneten Stichtag nennen, um dir die lästige Fragerei zu ersparen.
Wartezeit verkürzen
Bestimmt hast du deinem Nestbautrieb längst nachgegeben und deine Wohnung perfekt in Schuss gebracht, sowie alle ausständigen Besorgungen für dein Kleines erledigt. Endlich kannst du dich in Ruhe hinsetzen, um all die schönen Erinnerungen an deine Schwangerschaft in dein Babytagebuch niederzuschreiben. Schmökere im Internet oder in Zeitschriften nach entzückenden Bastelvorschlägen zur Dekoration des Kinderzimmers. Entdecke ungeahnte Kreativitätspotenziale, indem du für deinen Bauchbewohner ein besonderes Einzelstück, wie eine schicke Mütze oder eine Weste, häkelst. Unternimm mit deinem Partner einen romantischen Restaurant- oder Kinobesuch, denn dies wird der letzte zu zweit für einige Monate sein. Genieße ein entspanntes Wellnesswochenende in der Therme mit deinen Freundinnen, bevor der Babystress deinen Alltag bestimmt.
Regelmäßige Kontrollen in der Klinik
Bei Überschreitung des errechneten Stichtages wird dank engmaschiger Kontrollen in der Klinik die Gesundheit deines Ungeborenen regelmäßig überwacht. CTG- und Ultraschalluntersuchungen sollen die optimale Versorgung deines Babys sicherstellen. Der Gedanke an die viel gefürchtete Geburtseinleitung nimmt mit einer detaillierten Besprechung der Vorgehensweise konkrete Formen an. Die Handhabung dieser fällt von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich aus. Manche Kliniken leiten die Geburt eine Woche über Termin ein, andere erst nach zehn bis 14 Tagen Überfälligkeit. Dieses „Zuwarten“ geschieht allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es deinem Schützling gut geht und er/sie durch die Plazenta ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Andernfalls werden entsprechende Maßnahmen (Einleitung oder Kaiserschnitt) gesetzt.
Den Wehen auf die Sprünge helfen
Oft fehlt nur ein klitzekleiner Anstoß, um die Geburtswehen auszulösen. Einen Wehen-Cocktail solltest du jedoch ausschließlich nach Rücksprache mit einer Hebamme deines Vertrauens zu dir nehmen. Heftige Magenkrämpfe und im schlimmsten Falle eine dadurch verursachte Stresssituation für dein Baby könnten die Folge sein. Als nützlicher hingegen erweist sich die geburtsvorbereitende Akupunktur, mit welcher du bereits in der 36. Schwangerschaftswoche beginnen kannst. Gewebelockernde, sowie wehenfördernde Punkte werden bei dieser Methode durch Nadeln stimuliert. Ein Heublumensitzbad zwei- bis dreimal wöchentlich lockert zusätzlich das Gewebe. Spezielles Massageöl aus der Drogerie oder Apotheke soll ebenso die Wehen anregen, wie Treppen steigen oder scharf gewürzte Speisen.
Schlussendlich bleibt dir nur abzuwarten und (Geburts-)Tee zu trinken.
Und plötzlich, wenn du für einen Augenblick deine Gedanken ruhen lässt, geht’s los…
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