Postnatale Depression – Wenn die Seele Hilfe braucht!
Etwa jede zehnte Frau in Deutschland leidet nach der Geburt unter einer postnatalen Depression, die keinesfalls mit dem sogenannten “Babyblues”, den “Heultagen nach der Geburt”, verwechselt werden darf. Während der “Babyblues” durch die Hormonschwankungen nach der Geburt entsteht und nach einigen Tagen wieder abklingt, handelt es sich bei der postnatalen Depression und eine schwerwiegende psychische Störung mit Krankheitswert.
Wie erkennst du die postnatale Depression?
Oft tritt die postnatale Depression nicht sofort nach der Geburt auf, sondern erst einige Zeit später. Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern ist ein schleichender Prozess. Mütter, die an postnataler Depression leiden, fühlen sich meist den ganzen Tag über schlecht und weinerlich, können sich über nichts mehr freuen, sind gereizt und ständig in Sorge um ihr Baby. Der Alltag wird für sie zur Last. Sie sind ständig erschöpft und müde, finden aber keinen Schlaf. Von dieser Situation überwältigt, glauben viele Mütter, den Alltag mit dem Baby nicht mehr bewältigen zu können, Ihr Leben kommt zum Stillstand. Im schlimmsten Fall sind diese Mütter suizidgefährdet.
Wo bekommst du Hilfe?
Wenn eben genannte Symptome bei dir ständig auftreten, solltest du unbedingt deinen Hausarzt aufsuchen. Dieser kann dir wirksame Medikamente, sogenannte Anti-Depressiva, verschreiben. Nicht wenige Frauen schrecken vor der Einnahme diese Anti-Depressiva zurück, weil sie glauben, dass diese zur Abhängigkeit führen könnten. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, wenn du die Medikamente genau nach Vorschrift einnimmst. Oft dauert es einige Zeit, bis die Wirkung der Anti-Depressiva einsetzt und du dich besser fühlst. Verliere dann bitte nicht den Mut, sondern nimm die Medikamente weiterhin ein.
Ganz wichtig – Gespräche!
Neben der Einnahme der Medikamente ist vor allem eines wichtig: Gespräche. Der Hausarzt überweist dich meist an einen geeigneten Therapeuten, der mit der Problematik vertraut ist und mit dem du über deine Probleme sprechen kannst. Auch dein Partner, deine Eltern oder eine liebe Freundin können wertvolle Gesprächspartner sein, die dir das Gefühl geben, auch in der Not angenommen und verstanden zu werden.
Versuche, dir auch selbst zu helfen!
Du bist krank, dass solltest du akzeptieren. Belaste dich also nicht mit Aufgaben, die nicht unbedingt erledigt werden müssen, sondern versuche, dich zu erholen. Gönne dir immer wieder Pausen im Alltag und auch mal eine kleine Belohnung (z. Bsp. ein entspannendes Bad bei Kerzenschein und deiner Lieblingsmusik). Setze dir nur kleine Ziele bei der Bewältigung deines Alltags und erwarte keine Wunder! Depression verschwinden nicht von heute auf morgen, erst nach und nach wirst du dich besser fühlen.
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