Die zweiten drei Monate der Schwangerschaft (13. bis 28. Woche)
Mit dem zweiten Drittel beginnt die angenehme Zeit der Schwangerschaft. Der Körper hat sich nun an die veränderte Situation gewöhnt, Übelkeit und Erbrechen sind ganz verschwunden. Die Geburt ist noch in weiter Ferne und das Kind legt dir keine Beschränkungen auf. Jetzt kannst du entspannen und deine Schwangerschaft und den allmählich wachsenden Bauch richtig genießen. Langsam ist der nämlich auch für andere sichtbar.
Die Zeit der Ruhe und inneren Stabilität beginnt. Schwanger sein macht stolz und das darfst du ruhig zeigen. Bis Ende des 6. Monats (28. Woche) nimmt eine werdende Mutter etwa sechs Kilogramm zu. Das sind allerdings nur Richtwerte, bitte versuche nicht, während der Schwangerschaft eine Diät zu beginnen, das würde beim Ungeborenen nur zu Nährstoffmangel führen.
Veränderungen bei dir
Jetzt können bei dir im Gesicht und am Bauch Pigmentflecken entstehen. Kein Grund zur Beunruhigung, sie verschwinden wieder nach der Geburt.
Wer jedoch zu einer Bindegewebsschwäche neigt, kann nun leider Schwangerschaftsstreifen und Krampfadern bekommen.
Hier helfen regelmäßige Bürstenmassagen nach dem Duschen.
Auch Eincremen ist gut, doch es braucht keine spezielle Creme gegen Schwangerschaftsstreifen sein, eine ganz normale Hautcreme reicht völlig aus. Durch etwas Stress und normal ausgeprägte Ängste während der Schwangerschaft nimmt das Ungeborene übrigens keinerlei Schaden.
Im Gegenteil: Forscher aus den USA haben herausgefunden, dass das bei Stress vermehrt produzierte Hormon Cortisol für die Entwicklung von Babys Organen sehr wichtig ist.
Veränderungen beim Ungeborenen
Das Ungeborene trainiert jetzt schon seine Muskeln, beginnt die Zehen zu spreizen und die Hände zu öffnen. Es kann auch schon den Kopf bewegen. Im 4. Monat sind die wichtigsten Reflexe ausgebildet. Nun beginnt die Entwicklung der Sinne, erst des Geschmacks- und Tastsinns, dann das Gehör und die Gleichgewichtsorgane. Das Baby kann auch Dunkelheit und Helligkeit unterscheiden, trainiert das Atmen und Schlucken. Es kann schon, selbst wenn das Gehirn noch nicht ausgereift ist, sinnvoll reagieren, zum Beispiel seine Lage korrigieren, wenn es unbequem liegt.
Im 6. Monat nimmt dein Kind an deinem körperlichen und seelischen Leben richtig teil. Es spürt Ärger, Stress, Freude und Unruhe. Es dreht sich zum Beispiel von einer störenden Schallquelle, laute Musik etwa, weg.
Was du darfst
Täglich drei Gläser (fettarme) Milch trinken – das ist gut für Skelett und Immunsystem deines Babys. Vitamin- und ballaststoffreich essen, dazu viel trinken, mindestens zwei Liter Wasser oder Tee am Tag. Vitamin B12 trägt zur Bildung der roten Blutkörperchen bei und ist in Fisch, Fleisch, Geflügel, Milch und Käse enthalten. Eine rein vegetarische Ernährung ist nicht wirklich empfehlenswert.
Gegen Sex in der Schwangerschaft ist nichts einzuwenden, vorausgesetzt, du fühlst dich gut. Dass dadurch die Geburt verfrüht einsetzen könnte, ist ein Ammenmärchen, nur falls es dabei zu Blutungen kommt, solltest du bald deinen Gynalkologen konsultieren.
Was du meiden solltest
Magst du Sushi? Dann lass lieber die Finger von rohem Fisch, denn der könnte mit Bakterien belastet sein. Wegen des Jodgehaltes lieber gedünsteten Seefisch essen! Weiterhin tabu sind Alkohol und Tabak, doch maximal 2 Tassen Kaffee täglich sind erlaubt.
Was geschieht beim Arzt
Außer der regelmäßigen monatlichen Vorsorge steht im mittleren Drittel der Schwangerschaft kein besonderer Termin an. Bei jeder Untersuchung werden die kindlichen Herztöne abgehört, der Harn auf Eiweiß und Zucker getestet, Blutdruck und Gewicht kontrolliert. Eine Ultraschalluntersuchung kannst auch durchführen lassen.
Was sonst noch wichtig ist
Jetzt ist es Zeit, sich für einen Geburtsvorbereitungskurs anzumelden, denn diese Kurse sind erfahrungsgemäß sehr schnell ausgebucht.
Es macht Sinn und Freude, diesen gemeinsam mit deinem Partner zu besuchen, wenn er bei der Geburt dabei sein möchte. So hat er mehr Anteil an dem ganzen Geschehen und fühlt sich bestimmt weniger unsicher.
Falls du noch Urlaub machen willst, ist jetzt der günstigste Zeitpunkt für eine Reise. Und jetzt sollen auch die größten Babyeinkäufe erledigt werden. Außerdem solltest du dich bald um eine Hebamme für die Nachbetreuung kümmern, denn auch sie haben meist eine lange Warteliste.
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