Für ein strahlendes Lächeln – Zahnpflege während der Schwangerschaft
Noch zu Großmutters Zeiten hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass ein Kind einen Zahn kosten würde. Gott sei Dank konnte dieser Irrglaube mittlerweile aus der Welt geschafft werden. Nichtsdestotrotz sollte den Zahnen und der damit verbundenen Pflege sowie der Mundhygiene im Allgemeinen gerade in der Schwangerschaft eine besondere Bedeutung zukommen. Bedauerlicherweise ist dies nur selten der Fall, zumal viele Schwangere gar nicht darüber Bescheid wissen und die Aufklärung auch eher mangelhaft ist. Sehr bedenklich, wenn man berücksichtigt, dass laut einer amerikanischen Studie (chronische) Zahnfleischentzündungen ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko darstellen können.
Generell gilt, dass man in der Schwangerschaft auf eine kalziumreiche Ernährung (Milch und Milchprodukte, Brokkoli und Produkte aus Vollkorngetreide etc.; auch in Grünkohl und Hülsenfrüchten ist dieser Mineralstoff enthalten, jedoch sollte mit dem Verzehr dieser Lebensmittel vorsichtig umgegangen werden, da sie Blähungen auslösen können!) achten sollte, da Kalzium bekanntermaßen ein wichtiger Baustein für Knochen und Zähne ist. Zwar wird sich das ungeborene Kind in der Schwangerschaft stets das „holen“, was es benötigt, um seinen Bedarf zu decken, doch eine Unterversorgung kann zu Mangelerscheinungen bei der werdenden Mutter führen, die sich letztendlich unter anderem auf den Zustand der Zähne der Frau auswirken können. Die Einnahme von speziellen Kalziumpräparaten ist jedoch in der Regel nicht erforderlich, da eine ausgewogene, aber kalziumbetonte Ernährung den täglichen Bedarf decken sollte. Gegen ein zusätzliches Glas Milch oder einen Joghurt als Zwischenmalzeit ist jedoch nichts einzuwenden. Im Zweifelsfall solltest du deinen betreuenden Frauenarzt oder deine Hebamme zu diesem Thema befragen.
Durch die hormonelle Umstellung, die der Körper während der Schwangerschaft erfährt, kommt es zusätzlich zu einer Veränderung des Säurehaushaltes. Diese wirkt sich unter anderem über den Speichel aus, der dadurch den Zahnschmelz anfälliger werden lässt. Um Zahnfleisch und –schmelz also nicht zusätzlich zu reizen, ist es sinnvoll, wenn man eine Zahnbürste mit weicheren Borsten für das tägliche Zähneputzen wählt. Ebenso ist es ratsam, eine Zahnpasta zu benutzen, die einen hohen Fluorgehalt aufweist.
Als Erwachsener sollte man generell halb- bzw. ganzjährig zur Vorsorge zum Zahnarzt geben, um eventuelle Schäden frühzeitig zu diagnostizieren. Es ist ratsam, schon während eines aktiven Kinderwunsches bzw. am Anfang einer bestehenden Schwangerschaft, den Zahnarzt des Vertrauens aufzusuchen . Der kann nunmehr einen Zahnstatus, also den aktuellen Zustand der Zähne, erheben und mögliche Schwachpunkte mit dir besprechen. Außerdem wird er dir nützliche Tipps in Bezug auf die richtige Zahnpflege und Mundhygiene geben sowie weitere Vorsorgetermine für die kommenden Monate vereinbaren.
Um dir aber zusätzlich ein gutes Gefühl zu geben, kannst du neben den regelmäßigen Vorsorgeterminen bei deinem Zahnarzt selbst aktiv werden, und das ist gar nicht schwer:
- Benutze zum Putzen deiner Zähne eine weichere Zahnbürste als üblich, die du bitte häufiger wechselst als gewöhnlich, und verwende eine Zahnpasta mit hohem Fluorgehalt (siehe Packungsangaben).
- Putze deine Zähne nach Möglichkeit nach jeder Mahlzeit und insbesondere nach dem Verzehr von süßen, also sehr zuckerhaltigen Speisen. Dies gilt auch für Obst, da der Fruchtzuckergehalt je nach Obstsorte recht hoch ist und den Zahnschmelz angreift. Mein‘ es aber nicht zu gut mit dir, denn zu übertriebenes und häufiges Zähneputzen kann sich im Umkehrschluss negativ auf die Zähne, den Zahnschmelz und das Zahnfleisch auswirken.
- Nimm dir Zeit für die Mundhygiene: lieber länger, aber schonender putzen, um so Verletzungen des Zahnfleisches zu vermeiden.
- Aufgrund des oben beschriebenen erhöhten Säuregehaltes im Speichel kann es vermehrt vorkommen, dass man einen „schlechten Geschmack“ im Mund hat. Hier hilft neben dem Zähneputzen auch eine Mundspülung, die möglichst auf natürlicher Basis hergestellt sein sollte.
Zum Ende der Schwangerschaft solltest du, sofern du dich dazu in der Lage fühlst, noch einmal bei deinen Zahnarzt vorstellig werden, denn wenn dein bzw. euer Baby erst einmal auf der Welt ist, hast du bestimmt andere Dinge zu tun!
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