Die Geburt – was passiert wenn Baby kommt?
Die Geburt ist ein solch einschneidendes Erlebnis, dass Du sie unbedingt nach deinen Wünschen und Vorstellungen gestalten solltest.
Egal, ob sanft oder mit allen Vorzügen der Technik, mit dem Partner oder ohne medizinische Hilfsmittel – heute kann bei uns fast jede Frau selbst entscheiden, wie IHRE Geburt aussehen soll.
Wo soll das Kind geboren werden?
Der beste Platz für die Geburt ist da, wo du dich selbst am wohlsten fühlst. Das kann eine ambulante Geburtspraxis oder zu Hause sein. Wenn dein Partner mit dabei sein möchte, kann er dich tatkräftig unterstützen. In den meisten Fällen wird es aber wohl in einem Krankenhaus passieren.
Der Ablauf einer Geburt
1. Eröffnungsphase
Die Eröffnungsphase kündigt sich meist durch ziehende Schmerzen im Rücken an, die wieder aufhören oder sich über mehrere Tage hinziehen können. Aus dem unregelmäßigen Hartwerden der Gebärmutter werden Kontraktionen im Abstand von etwa 10 – 15 Minuten. Der Schleimpfropfen, der die Gebärmutter bisher verschlossen hat, geht ab. Jetzt kannst du ruhig noch zu Hause bleiben, es besteht kein Grund zur Panik. Als Erstgebärende hast du vielleicht Angst, zu spät ins Krankenhaus zu kommen, erfahrungsgemäß dauert es bis zur eigentlichen Geburt aber noch mindestens noch drei bis sechs Stunden.
Ins Krankenhaus solltest du dich aber sofort fahren lassen, wenn die Fruchtblase geplatzt und Fruchtwasser abgegangen ist, wenn Blutungen auftreten und wenn du ungewöhnlich starke Schmerzen hast.
2. Übergangsphase
Die Übergangsphase beginnt, wenn der Muttermund beinahe vollständig geöffnet ist, etwa fünf Zentimeter weit. Der Kopf des Kindes wird durch die Wehen tiefer gedrückt und in der Regel platzt erst in dieser Zeitspanne die Fruchtblase. Diese kurze Phase der Geburt wird von den meisten Frauen als unangenehm empfunden, da die Wehen heftig sind und in kurzen Abständen aufeinander folgen. Die Geburt steht kurz bevor.
3. Austreibungsphase
Im letzten Abschnitt der Geburt kommt es darauf an, die im Geburtsvorbereitungskurs erlernte Atemtechnik richtig anzuwenden. Gerade bei Erstgebärenden kann sie ziemlich kraftraubend sein. In den Wehenpausen können dein Kind und du mit der richtigen Atmung die Zeit besser zur Erholung nutzen. Wenn das Köpfchen des Kindes sichtbar ist, setzen die Presswehen ein, in denen du anders atmen musst. Arzt und Hebamme geben dir die richtige Anleitung. Und nach drei bis sechs Wehen ist es endlich auf der Welt: dein Kind. Die Wehen hören sofort auf und du kannst endlich durchatmen. Etwa 15 Minuten nach der letzten Wehe wird der Mutterkuchen geboren. Es ist geschafft.
In den meisten Kliniken bekommst du sofort nach der Geburt dein Kind, so wie es ist, auf den Bauch gelegt. Anschließend darf dein Partner die Nabelschnur durchtrennen, die Baby und Plazenta noch verbindet.
Nun hast du endlich Zeit, dich alleine mit deinem Kind zu erholen und das Wunder der Geburt zu genießen. Es ist nicht notwendig, dass dein Kind sofort gewaschen, angezogen und untersucht wird. Eingehüllt in eine Decke kannst du es erst einmal an die Brust anlegen. Es lernt zu saugen und bekommt die besonders nahrhafte Vormilch, die es vor Infektionen schützt. Dieser erste Kontakt zwischen dir und deinem Kind ist enorm wichtig und für das Entstehen einer ungestörten Mutter-Kind-Bindung entscheidend. Erst etwas später kann der Kinderarzt bei deinem Baby die Erstuntersuchungen vornehmen – also Aussehen, Atmung, Herzfrequenz und Reflexe prüfen.
Dauer des Krankenhausaufenthaltes
In vielen Kliniken ist nach einer Geburt ein Aufenthalt von vier bis sechs Tagen üblich, bei Komplikationen länger. Wenn es dir und deinem Kind gut geht, kannst du aber auch schon am nächsten Tag das Krankenhaus verlassen.
Nutze lieber die Ruhezeit im Krankenhaus, denn durch die enorme körperliche und seelische Umstellung brauchst du Erholung, bevor daheim erneute Anforderungen auf dich einstürmen. Sorge vorher dafür, dass du zu Hause von einer Hebamme gut betreut wirst.
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